Stijn Celis
Geboren 1964 im nordbelgischen Turnhout, verbrachte Stijn Celis einen Teil seiner Kindheit im Kongo, bevor seine Familie 1972 nach Belgien zurückkehrte. Seine Tanzausbildung schloss er am Stedelijk Instituut voor Ballet in Antwerpen ab und wurde 1983 Mitglied des Koninklijk Ballet van Vlaanderen. Dank eines Stipendiums besuchte er 1985 Martha Grahams Sommerschule in Florenz und lernte so die Grande Dame des Modern Dance persönlich kennen. 1986 wechselte er zum Zürcher Ballett unter der Direktion von Uwe Scholz. 1987/88 tanzte er im Ballett des Berner Stadttheaters, kehrte dann zum Zürcher Ballett zurück. Zwischen 1990 und 1992 war er Mitglied von Contemporary Dance Zurich. 1992 ging er zum Ballett des Grand Théâtre in Genf, das damals Gradimir Pankov leitete; für diese Kompanie erstellte er 1993 seine erste Choreografie. 1996/97 tanzte er beim schwedischen Cullberg-Ballett.
Im Alter von 33 Jahren beendete er seine Tänzerlaufbahn und studierte im Nachdiplomstudiengang das Fach Bühnenbild an der Hogeschool voor Dramatische Kunst in Antwerpen. Er arbeitete danach als freiberuflicher Choreograf und Bühnenbildner (insbesondere für die Choreografin Didy Veldman). Mit Verweis auf sein Stück »Quartett« 2001 bewertete der renommierte Tanzkritiker Horst Koegler Stijn Celis als »aufregendste Choreografenentdeckung der Saison«. Von 2004 bis 2007 war er Ballettdirektor am Berner Stadttheater. Danach arbeitete er wieder freiberuflich, bis er mit der Spielzeit 2014/15 die Leitung der Ballettkompanie am Saarländischen Staatstheater übernommen hat.
Mit »Cinderella« wurde 2012 erstmals eine seiner Choreografien in Saarbrücken gezeigt. Dieses Handlungsballett war 2003 für die Grands Ballets Canadiens in Montreal entstanden und ist Stijn Celis' erfolgreichstes Werk, das bislang von vier mitteleuropäischen Kompanien einstudiert wurde. Publikumserfolge waren auch seine Stücke »Noces« (2002), »Schwanensee« und »Gefährliche Liebschaften« (beide 2006), »Le Sacre du printemps« und »Your Passion is Pure Joy to Me« (beide 2009) sowie »Romeo und Julia« (2013 für das Semperoper Ballett, Dresden).
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