Extravaganzen

Choreographien von Stijn Celis, David Dawson und Angelin Preljocaj

Extravaganzen

Choreographien von Stijn Celis, David Dawson und Angelin Preljocaj

Wie üblich, bestreitet das Saarländische Staatsballett die zweite Spielzeitpremiere im Großen Haus ohne das Saarländische Staatsorchester. Doch auch wenn der Orchestergraben abgedeckt bleibt, gibt es an diesem Abend musikalisch und choreographisch einiges zu entdecken.

Ballettdirektor Stijn Celis eröffnet »Extravaganzen« mit einem neuen Stück, »610 Elm Drive« zur hochvirtuosen zweiten Klaviersonate von Sergei Rachmaninow. Sie hat ihn zu einer Abfolge kleinerer Formationen inspiriert, die vor und um den Konzertflügel stattfinden – denn Rachmaninows Werk wird live gespielt vom japanischen Pianisten Ryo Kuroki.

Ebenfalls handlungslos sind die beiden weiteren Choreographien. Der Brite David Dawson überlässt dem Staatsballett sein Erfolgsstück »The Grey Area«, das seit seiner Uraufführung 2002 von mehreren renommierten Ensembles einstudiert wurde. Es ist ein Quintett, in dem die neoklassische (Spitzen-)Technik ins Zeitgenössische transportiert wurde – die komplexen Bewegungssequenzen untermalt elektronische Musik des Frankfurter Sounddesigners Niels Lanz.

Mit einem furiosen Ensemblestück endet das Programm: mit »La Stravaganza«, das Frankreichs Starchoreograph Angelin Preljocaj 1997 fürs weltberühmte New York City Ballet kreiert hat (und das er nur an ausgewählte Kompanien vergibt). Zwar wechselt die Musik zwischen Vivaldi und elektronischen Kompositionen, doch tänzerisch ist alles aus einem Guss – eingebettet in feste Strukturen, entfacht Preljocaj nichts weniger als ein Feuerwerk an Schrittkombinationen.

Besetzung
Video & Foto
Pressestimmen

»Angelin Proljocaij's La Stravaganza bietet eine Art abstrakten ästhetischen Ausflug in die Renaissance. Ganz klar der Höhepunkt des Abends.«

Saartext, 6.3.2019, Barbara Grech

»Tänzer stampfen lassen zu Vivaldi, das wagt und kann wohl nur einer. So mündet selbst "La Stravaganza" in Wohlgefallen. Massiver Applaus.«

Saarbrücker Zeitung, 25.2.2019, Cathrin Elss-Seringhaus