Büchner Variationen

Werkraum Junge Regie II

Eine Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Frankfurt

ven. 04. Avr
20:00 Uhr
Billets
dim. 06. Avr
20:00 Uhr
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sam. 19. Avr
20:00 Uhr
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mer. 23. Avr
20:00 Uhr
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sam. 03. Mai
20:00 Uhr
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ven. 09. Mai
20:00 Uhr
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ven. 16. Mai
20:00 Uhr
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sam. 24. Mai
20:00 Uhr
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sparte402:15 h A partir du 28.03.2025
ven., 04. Avr, 20:00 UhrBillets
dim., 06. Avr, 20:00 UhrBillets
sam., 19. Avr, 20:00 UhrBillets
mer., 23. Avr, 20:00 UhrBillets
sam., 03. Mai, 20:00 UhrBillets
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Büchner Variationen

Werkraum Junge Regie II

Eine Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Frankfurt

Ob blutiges Eisen, Märchen, Guckkasten der Seele oder Gedanken an eine Revolution. Aus der heutigen Zeit führt unser Spiel in die Vergangenheit: Georg Büchner hinterließ bis zu seinem frühen Tod im Alter von nur 23 Jahren ein vielseitiges literarisches Werk, das die Novelle über das historische Revolutionsdrama bis hin zur politischen Streitschrift umfasst. 

Seine Texte konfrontieren uns mit den sozialen Abgründen seiner Figuren, die mit ihren inneren Konflikten und gesellschaftlichen Zwängen in einer politisch instabilen Zeit kämpfen. 

Drei verschiedene Büchner Variationen widmen sich gemeinsam an einem Abend Büchners fragmentarischer Struktur und überschreiben, collagieren und extrahieren diese Themen, um einen heutigen Blick auf die Bedeutung von Fatalismus und Hoffnung auf die Bühne zu bringen.

Die Regiestudierenden zu ihren Arbeiten: 

Tristan Steeg 
»Spielen mit Gedanken an eine Revolution«

Im Zentrum von „mit gedanken spielen an eine revolution“ steht der Weg, den die Worte Georg Büchners in unsere heutige Zeit zurücklegen müssen. Was hat Büchners Begriff von Revolution und gesellschaftlicher Umwälzung mit unseren heutigen Umständen zu tun? Können wir seine Wut und seine Empörung für uns heute nutzen und uns emotional damit verbinden und anknüpfen? Dabei fungieren wir, das Team, als Filter und Transmitter, rollen die Worte hin und her, antworten, streichen, verwerfen und befragen und suchen immer danach, was unsere Revolution ist oder sein kann? Die Leichtigkeit des Narrentums, auf das Büchner viel referiert, motiviert uns, spielerisch mit Begriffen von Gewalt und Revolution und Umsturz in einen Dialog zu treten. Wer ist unsere Aristokratie, wo ist die Unterdrückung in unseren Leben und in unseren Körpern, in den internalisierten Mechanismen? Außerdem stellen wir die Fragen, inwieweit das Spielen an sich, also das Theaterspielen, eine Rolle spielt für politische Veränderungen, ob wir stellvertretend auf einer Bühne mit und für Menschen eine Aushandlung erspielen können, aus der wir Kraft ziehen für Positionierung und politische Meinungsbildung. Spielend und singend und schreibend nähern wir uns an und versuchen einzukreisen, was nicht zu fassen ist: dass alles änderbar ist und wir uns entscheiden zu sein und uns entscheiden Widerstand zu leisten.

Mit Texten und Gedanken von Georg Büchner, Heiner Müller, Lutz Hübner, Bini Adamczak, Walter Benjamin, Waving the Guns, Hannah Arendt, Funny van Dannen, Bakar sowie Lea Ostrovskiy, Anna Jörgens, Jennifer Hörr, Tristan Steeg uvm.

 

Jonathan Reuter 
»Ein blutig Eisen«

Zwei merkwürdige Automaten erzählen sich Geschichten von Träumen, Leben, Sterben und Revolution. Sie kämpfen mit ihrer Hoffnungslosigkeit und dem Drang nach politischer Veränderung und fragen sich: was ist das, was in uns lügt, mordet, stiehlt?

 

Aurélie Feucht
»Mir selbst ein Traum«

In Leo drängt es. Dey sucht nach etwas, wie nach verlorenen Träumen. Immer wieder überkommen Leo Ahnungen von einer anderen Zeit, von einem Lenz. Oliv will helfen, versucht zuzuhören, da zu sein. Gleichzeitig gibt Oliv immer mehr von sich auf. Inspiriert von Büchners Erzählung »Lenz« hält »Mir selbst ein Traum« eine Lupe auf die Beziehung einer mental kranken Person und einer Person, die im Helfen aufgeht. Büchners Texte werden zu Ausdrucksmittel der Gefühlswelten und der Krankheit. Wie viel Halt kann eine einzelne Person geben? Welche Grenzen müssen gewahrt werden? Wann wird eine solche Beziehung ko-dependent?

 

Friederike Thielmann zu den Arbeiten der Regiestudierenden

Tristan Steegs Gedanken zu einer Revolution, Aurélie Feuchts Auseinandersetzung mit Beziehungsfragen und psychischer Gesundheit und Jonathan Reuters nachdenklich zitierende Automaten sind das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit Texten von Georg Büchner. Was sind die Anliegen dieser Texte in ihrer Zeit und was sind die Anliegen der Regiestudierenden, wenn sie diese Texte lesen, befragen, überschreiben und inszenieren?
Die Auseinandersetzung mit eigenen künstlerischen Themen ist ein wichtiger Bestandteil des Werkraum Junge Regie. Und diese werden hier zu einemgemeinsamen Prozess: innerhalb der drei Regiestudierenden sowie Julia Gudis dramaturgischer Mitarbeit, begleitet durch Produktionsbeteiligte und Hochschuldozierende in entsprechender Vielstimmigkeit.

Distribution
Video & Photo

Fotos: Martin Kaufhold