Médée | Medea Senecae | Medeamaterial
LA CALLAS UND DIE BITTERE RACHE
Eine Oper, eine Suite und 2000 Jahre Kulturgeschichte
Anfang des 19. Jahrhunderts musste, wer sich erfolgreich nennen wollte, in der Opernstadt Paris bestehen. Trotz oder gerade wegen der revolutionären Wirren galt die Metropole an der Seine als die modernste Stadt der Welt. Opernkomponisten aus Italien, dem Mutterland dieser Kunstform, versuchten alles, um einen Auftrag für eines der Pariser Häuser zu ergattern. Luigi Cherubini hatte Glück. Aus der Vielzahl der hoffnungsvollen Talente wählte man ihn aus, um ihm mit seiner Oper »Médée« eine Chance zu geben. Der Erfolg in Paris blieb zwar zunächst aus, doch auch in Wien und anderen Städten war man nun auf den Italiener aufmerksam geworden – seine Karriere nahm einen glücklichen Verlauf. Möglicherweise wäre »Médée« dennoch vergessen worden, wenn nicht Maria Callas für eine spektakuläre Renaissance dieses Stückes gesorgt hätte. Die Primadonna verkörperte die auf Rache sinnende Zauberin der griechischen Mythologie, die erst ihre Rivalin und dann sogar die eigenen Kinder tötet, um ihrem Ehemann Jason das Leben zu ruinieren, wie keine Sängerin vor ihr. Cherubinis Musik galt lange als zu streng und formal – Attribute, die auch für die Musik des 2001 gestorbenen griechischen Komponisten und Architekten Iannis Xenakis gelten. Dass seine »Medea Senecae«-Suite in Cherubinis Oper verwoben wird, ist folgerichtig: Cherubinis Fürsprecher sind in ihrer Zeit so prominent wie Xenakis’ Bewunderer im späten 20. Jahrhundert. Hier stehen Namen wie Ludwig van Beethoven oder Johannes Brahms – dort solche Größen wie Architekt und Xenakis-Lehrmeister Le Corbusier oder Pierre Boulez.
RUND UM DIE PRODUKTION
<link nc konzerte liedmatinee detail matinee-1>Matinee: Médée | Medea senecae
Sonntag, 6. Januar 2019, 11 Uhr, Mittelfoyer (Eintritt frei)
<link nc konzerte liedmatinee detail opernwerkstatt>Opernwerkstatt: Médée
Samstag, 12. Januar 2019, 11 Uhr, Großes Haus (Eintritt frei, Anmeldung bei Johanna Schatke, j.schatke@staatstheater.saarland)
<link nc konzerte liedmatinee detail medee>Médée: Symposion zum Mythos Medea
Samstag, 2. Februar 2019, 14 Uhr, Mittelfoyer (Eintritt frei)
Musikalische Gesamtleitung
Musikalische Leitung »Medea senecae«
Inszenierung
Choreographie
Bühnenbild
Kostüme
Licht
Dramaturgie
Einstudierung Chor
Medea I (Médée)
Pauliina LinnosaariMedea II (Neris)
Judith BraunMedea III
Stefane Meseguer AlvesMedea IV
Isabella TaufkirchMedea V (Medeamaterial)
Christiane MotterDircé
Olga JelinkovaJason
Angelos SamartzisPremière Servante
Valda WilsonDeuxième Servante
Carmen SeibelEMPTY
Enfants: Marin Gauer/Jakob Hippchen, David Schmitt/Florian DidiéMusikalische Gesamtleitung - Sébastien Rouland
Musikalische Leitung (Xenakis) - Nathan Blair
Medea (Médée) - Pauliina Linnosaari
Medea (Neris) - Judith Braun
Medea Stefane Meseguer Alves
Medea - Isabella Taufkirch
Medea (Medeamaterial) - Christiane Motter
Créon - Stefan Röttig / Peter Schöne*
Dircé - Olga Jelínková
Jason - Angelos Samartzis
1. Dienerin - Valda Wilson
2. Dienerin - Carmen Seibel
»Diese Medea ist vielleicht das Größte, was Intendant Bodo Busse bisher auf die Saarbrücker Bühne gebracht hat.«
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OPUS Kulturmagazin, 20. Januar 2019, Friedrich Spangemacher
»Beeindruckend ist, wie der Regisseur und Choreograph hier Sängerinnen, Schauspielerin, Tänzerin und Tänzer zu einer Einheit zusammenführt und gleichzeitig stetig und höchst differenziert aufspaltet in Wut und Hass, Angst und Liebe, Orientierungslosigkeit und Fürsorge, Hilflosigkeit und Stockstarre.«
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Die deutsche Bühne, 19. Januar 2019, Andreas Falentin
»Intensiver, vielschichtiger kann man Medea auf der Bühne kaum erleben. Und Demis Volpi gibt uns viele, viele Fragen zu ihr auf. Herausforderndes Theater. So soll es sein.«
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Saarbrücker Zeitung, 20. Januar 2019, Oliver Schwambach
»Der Versuch, mit Musik, Tanz und Schauspiel eine mehrdimensionale Sicht auf Medea zu ermöglichen, gelingt. Frenetischer Applaus für ein ästhetisch und dramaturgisch gelungenes Experiment.«
Saartext, 21. Januar 2019, Johannes Kloth
»Die Rache der verlassenen Ehefrau auf der einen, Mutterliebe auf der anderen Seite. In diesem Widerspruch sieht der junge Choreograph und seit kurzem aufstrebende Opernregisseur Demis Volpi den Schlüssel zur Interpretation. Er spaltet Medeas Persönlichkeit in fünf unterschiedliche Darsteller auf, darunter ein Tänzer und eine Tänzerin (…) Demis Volpis Regieentscheidung erweist sich für die einzelne Szene als Glücksgriff.«
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Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. Januar 2019, Jesper Klein
»Intensiver, vielschichtiger kann man Medea auf der Bühne kaum erleben. Und Demis Volpi gibt uns viele, viele Fragen zu ihr auf. Herausforderndes Theater. So soll es sein.«
Oper und Tanz, Februar 2019, Oliver Schwambach