IL TROVATORE
Auch wenn wir uns pandemiebedingt aus der chorischen Opulenz der wahrlich verzwickten Handlung des »Il Trovatore« auf das Innenleben der Figuren, den Bruderzwist im Politischen wie im Persönlichen zwischen Graf Luna und dem Troubadour Manrico, zurückziehen, wird dies nicht minder spannend. Azucena, welche um ein dunkles Geheimnis der Herkunft der Brüder weiß, führt uns durch die seelischen Kammern aller Figuren und enthüllt letztlich eine grauenvolle Wahrheit.Verdis Kaleidoskop suggestiver Bilder voll hinreißender Musik und vokaler Brillanz garantiert Gänsehautmomente.
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühnenbild
Kostüme
Licht
Dramaturgie
Leonora Pauliina Linnosaari
Ruiz Sung min Song
Ferrando Markus Jaursch
»Während man andernorts gezwungen ist, 90-minütige Operndestillate zu veranstalten, wurde in Saarbrücken nichts gestrichen, man spielt hier die komplette Oper. Infolgedessen kann man einen »Troubadour« erleben, wie man ihn vielleicht nie wieder zu sehen und zu hören bekommt: nämlich als instrumental entschlacktes, theaterästhetisches, raffiniertes Kammerspiel, das in der eigentlichen Handlung auch die gegenwärtige Krise reflektiert.«
K.Scharffenberger, Das Opernglas 10/2020
Die hohen Räume mit den schrägen Wänden wirkten wie Verstärker der Gesangsstimmen und das machte das Musikerleben noch intensiver, ließen das Timbre der Stimmen noch deutlicher spüren und sogen das Publikum mitten hinein in das Geschehen. Dazu kam, dass das Orchester nur mit 15 Musikern besetzt war, mit denen der Generalmusikdirektor Sébastien Rouland die ganze Paltte vom kammermusikalischen Klang bis zum fast sinfonischen Eindruck entfalten konnte. Die Partitur wirkte damit erstaunlich transparent, konzentriert auf das Wesentliche (...).
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Friedrich Spangemacher, Opus Kulturmagazin 7.9.2020
» Die sinnfällige Inszenierung von Tomo Sugao ist mit die beste Interpretation des an sich wirren Stoffes, die ich in den vergangenen Jahren habe sehen dürfen, und gerät dank der packenden musikalischen Umsetzung in der Tat zum Erlebnis.«
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Jochen Rüth, Der Opernfreund, September 2020
»In dieser Kammermusikfassung des "Troubadour" kommt einem manchmal Mozart in den Sinn. Statt dem üblichen opulenten Gewalze kommen filigrane Strukturen zu Tage, und die Sänger müssen nicht wie üblich gegen die Gewalt des Orchesters ansingen (...).«
Barbara Grech, SR3 7.9.2020
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