Die lustige Witwe
HOCHGESCHLOSSEN EROTISCH
Fröhliches Pendant zur preußischen Biederkeit
Wir schreiben das Jahr 1904. In Deutschland regiert ein Kaiser und die Landwirte fordern einen besseren Schutz ihrer Produkte gegen ausländische Konkurrenz. In Berlin findet ein Internationaler Frauenkongress statt und eine gewisse Rosa Luxemburg wird wegen Majestätsbeleidigung in Cottbus zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. In Wien sitzt derweil der Komponist Franz Lehár an der Vollendung einer Operettenpartitur, die Musikgeschichte schreiben wird. »Die lustige Witwe« begründete nach ihrer Uraufführung 1905 ein neues Genre: die moderne, erotisch aufgeladene Operette. Allein bis zu Lehárs Tod 1948 wurde das Stück auch deshalb über 300.000-mal gespielt und gleich mehrfach verfilmt. »Die lustige Witwe« prägte mit Melodien wie dem »Vilja-Lied« oder dem Schlager »Da geh’ ich ins Maxim« den Musikgeschmack einer ganzen Generation. Und galt zu Kaisers Zeiten eine gewisse Prüderie bis hin zur Kleidung als schick, stauten sich unterm Rüschenkragen oder der Gardeuniform doch ganz andere Sehnsüchte. Aber die Lippen schwiegen. Kein Wunder, dass eine Operette, in der eine Frau alle Fäden in der Hand hält und gleich zu Beginn die PartyLöwen eindeutig zweideutig poussieren, so manches Ventil öffnete. »Die lustige Witwe« war das moderne Pendant zur preußischen Biederkeit und Uromas Traumwelt, die uns noch heute viel über unser Deutschtum verraten kann und jede Menge Spaß bereitet. Aron Stiehl studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Der Dirigent Zubin Mehta lud ihn nach Tel Aviv ein, wo er die »Entführung aus dem Serail« inszenierte und engagierte ihn ebenso für die »Götterdämmerung « in Florenz und Valencia. Dem Saarbrücker Publikum stellte er sich in der vergangenen Spielzeit mit der hochgelobten Neuinszenierung von Korngolds »Die tote Stadt« vor.
Musikalische Leitung
Yoel Gamzou Justus Thorau
Inszenierung
Aron Stiehl
Bühnenbild
Nicola Reichert
Kostüme
Franziska Jacobsen
Choreographie
Sabine Arthold
Lichtdesign
André Fischer
Dramaturgie
Frederike Krüger
Einstudierung Chor
Jaume Miranda
Baron Mirko Zeta
Markus JaurschValencienne, seine Frau
Marie SmolkaGraf Danilo Danilowitsch
Stefan RöttigMarek Reichert
Hanna Glawari
Pauliina LinnosaariValda Wilson
Camille de Rosillon
Angelos SamartzisSung Min Song
Raoul de Saint-Brioche
Algirdas DrevinskasVicomte Cascada
Salomón Zulic del CantoNjegus
Gregor TrakisEnsemble Pontevedriner, Grisetten
Yvonne BraschkeDaniela Lehner
Jennifer Mai
Selly Meier
Chadi Yakoub
Frank Wöhrmann
EMPTY
Saarländisches Staatsorchester; Opernchor des Saarländischen Staatstheaters; Statisterie»Das Saarbrücker Theater bringt die Operette „Die lustige Witwe“ mit beherzter Regie und viel Witz richtig schön in Schwung. (…) Kurz und Schluss: Wann je hat eine Operette so viel Spaß in Saarbrücken gemacht?«
Oliver Schwambach, Saarbrücker Zeitung
»Stiehls in Teilen modernisierte Inszenierung durchbricht immer wieder die 4.Wand und spart nicht an Komik. Das Ensemble spielt köstlich überkandidelt. Herrlich ist Trakis als Diener Njegus.«
Oliver Sandmeyer, Saartext
»Valda Wilson spielt die Rolle des Hauptcharakters Hanna, die in diesem Stück alle Fäden in der Hand hat und den Männern mal zeigt, wo’s langgeht. Mit ihrer klaren, kraftvollen Stimme und überzeugendem Auftreten hat sie das Publikum sofort auf ihrer Seite. „Die lustige Witwe“ sorgt in der Tat für einen lustigen, kurzweiligen Abend.«
Lena Schmidtke, SR3 Saarlandwelle
»In dieser Operette jagt ein Hit den anderen. Lehárs „Lustige Witwe“ ist vor allem eines: Ein musikalisches Feuerwerk, das gute Laune verbreitet, gegen die man sich nicht wehren kann. Vor allem nicht bei diesen spielfreudigen Sängern.«
Karsten Neuschwender, SR Fernsehen (aktueller bericht)