Aufbrüche

Ballettabend mit Choreographien von Moritz Ostruschnjak und Marioenrico D’Angelo

DAS SCHWERE LOS MIT DEM LOS
Auf dem Weg sein

 

Aufbrüche. Immer muss irgendwo jemand aufbrechen – auch in dieser Sekunde. Das deutsche Wort steht für Dynamik, für Anfang und einen ersten Schritt. Es hat aber auch etwas Gewalttätiges in sich – etwas aufbrechen kann man nur, wenn man einen Widerstand mit Gewalt überwindet, wenn das herkömmliche Handwerkszeug nicht mehr ausreicht oder: wenn wir den Schlüssel mal wieder vergessen haben. Ulla Hahn nannte einst den zweiten Teil ihrer großen Romantrilogie »Aufbruch«, weil sie den Weg einer jungen Frau in das Erwachsensein beschrieb – auch in Lebensphasen kann man aufbrechen. Und dann ist da der Bergbau: Im Aufbruch, einem senkrecht nach oben getriebenen Schacht, bestehen besondere Gefahren durch Steinbruch. Aufbrüche sind beides: Chance und Gefahr, erste Schritte in eine bessere Welt und die Bewegung zum falschen Zeitpunkt. Dennoch empfi nden wir einen Aufbruch überwiegend als positiv. Weil wir neugierig sind, weil wir etwas »schaffen« wollen oder schlicht, weil wir uns auf den Weg zum Ziel freuen und sicher auch häufi g den Weg selbst als das Ziel wahrnehmen. Moritz Ostruschnjak studierte in München und an der École Rudra-Béjart Lausanne und tanzte bei Ensembles in Nürnberg, Mannheim, Arnheim und Göteborg. 2009 war er an der Uraufführung von Stijn Celis’ »Your Passion is Pure Joy to Me« beteiligt. Seit 2013 ist er als Choreograph tätig; seine Stücke entstanden überwiegend in München. Marioenrico D’Angelo war Tänzer beim Spellbound Contemporary Ballet und von 2013 bis 2018 am Saarländischen Staatstheater. Erste Choreographien schuf er für die »SubsTanz«-Abende. 2018 konnte er als einer von drei Nachwuchschoreographen im Residenzprogramm des Hannoveraner Festivals »Tanztheater International« ein neues Stück erarbeiten.

Besetzung

Choreographie

Moritz Ostruschnjak Marioenrico D’Angelo