Zeitzeugen der Postapokalypse
Die Zeitzeugen der Postapokalypse, das sind die Großeltern von Übermorgen, die heute 15- bis 20-Jährigen. Sie sind diejenigen, die ihren Enkeln erzählen, wie es damals war, als das Unbekannte alles verändert hat. Die Realität erlaubt keine körperliche Nähe, keine Proben in großen Gruppen. Die Jugendlichen treffen sich wöchentlich und haben vor allem ein Ziel: künstlerische Impulse für ein neues Zusammenleben auszutauschen und Grenzen kreativ zu nutzen. Das neue Stück des Jungen Ensembles verbindet Geschehenes mit Zukunftsvisionen. Die Nachwuchsgeneration entwickelt einen Plan für unser Zusammenleben, der keineswegs von Isolation geprägt ist. Die Postapokalypse gibt Raum für eine gemeinsame Utopie. Bereits im November präsentierte das Junge Ensemble die Vorproduktion »Damals« in der sparte4. Szenische Prozesse, persönliche Geschichten und künstlerische Forschungsergebnisse werden dort der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Alles, was noch bis dahin passiert, alles, was man sich vorstellen kann, was noch passieren wird, wird einfließen in die Premiere im April.
DAMALS ZEITZEUGEN DER POSTAPOKALYPSE
Das Stück »Damals« kam niemals zur Aufführung. Dennoch soll es an dieser Stelle Erwähnung finden. Über drei Monate beschäftigten sich die Jugendlichen mit Darstellungen von Nähe trotz Abstand, bevor im Dezember 2020 eine Zeit anbrechen sollte, die die Gruppe für über ein halbes Jahr trennte. Das Ergebnis findet sich auf Video und in bestimmten Ausschnitten in der neuen Produktion wieder. Was davon bleibt ist das Herzblut, das alle Teilnehmer*innen beigetragen haben.
Mit großzügiger Unterstützung von Dr. Dr. Wolfgang Schug, Saarbrücken
»Trotz des ernsten Kerns gelingt dem Ensemble der Spagat zwischen Belehrung und Unterhaltung. Die offensichtliche Spiellust des En- sembles ist mitreißend und ansteckend (...) Die Arbeit hat sich gelohnt, wie der Applaus am Ende bewies.«
Saarbrücker Zeitung, 25, April 2022, David Lemm