NORA_SPIELEN!
»Eine Tochter soll ihren alten, todkranken Vater nicht schonen dürfen? Eine Frau soll ihrem Mann nicht das Leben retten dürfen?«, fragt Nora ihren Gläubiger, denn mit dem Aufstieg ihres Ehemannes zum Bankdirektor scheinen die alten Geldsorgen der Vergangenheit anzugehören. Stolz erzählt Nora der Jugendfreundin von all ihren Heldentaten: Wie sie heimlich Geld lieh, um eine notwendige Kur ihres Mannes zu finanzieren und wie großartig jetzt ihr Familienleben doch ist. Alles muss glänzen im trauten Heim! Komme, was wolle. Doch was ist der Preis für dieses glückliche Leben? Gibt es ein Entkommen aus dem schönen Schein? Henrik Ibsens »Nora« so gelesen, ist weniger die Geschichte einer weiblichen Emanzipation als vielmehr ein meisterhaftes Spiel mit den fragwürdigen Idealen und Konventionen einer Gesellschaft, die denkt, mit Geld alles regeln zu können. Und das schon vor der Corona-Krise!
Mise en scène
Schirin Khodadadian
Décors et costumes
Carolin Mittler
Musik
Katrin Vellrath
Licht
Patrik Hein
Dramaturgie
Horst Busch
Advokat Helmer
Gregor TrakisNora
Christiane MotterDoktor Rank
Fabian GröverFrau Linde
Gaby PochertRechtsanwalt Krogstad
Thorsten KöhlerAnne-Marie
Martina Struppek»...mag man sich auch an Christiane Motters Nuancen-Feuerwerk gar nicht satt sehen:kecke Exaltiertheit, egozentrische Oberflächlichkeit, nervöse Überreiztheit.«
C.Elss-Sehringhaus, Saarbrücker Zeitung 7.9.2020