
Wagner und der neue Mensch II
Mit dem dritten Teil von Wagners gigantischer Experimentalanordnung namens »Ring«-Tetralogie betritt der langersehnte Superheld die Bühne: Siegfried, der die Fehler und Unzulänglichkeiten seines Schöpfers Wotan richten soll. Die aktuelle Saarbrücker Inszenierung erzählt die Geschichte von transgenerationaler Manipulation, Fortschrittsglauben und den gefährlichen Seiten des Heldentums im Setting eines modernen Forschungslabors. Dort wird an der Optimierung des Menschen gearbeitet, wovon schon Wagners zeitweise enger Freund Friedrich Nietzsche mit seiner Idee vom Übermenschen träumte, auf den sich die heutige Strömung des Transhumanismus bezieht.
Das Symposium, eine Fortsetzung des fruchtbaren Podiumsgesprächs zu »Die Walküre« im letzten Jahr, will die direkten Bezüge dieses Konzepts zu Wagner und zu den Perspektiven aus der aktuellen Forschung diskutieren. Welche Art von Manipulationen durch Genetik oder moderne Technologien wie KI wollen wir zulassen, welche nicht?
Mit Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka, Regisseurinnen; Prof. Dr. Julia Schulze-Hentrich, Prof. Dr. Rita Bernhardt und Prof. Dr. Jörn Walter, Fachbereich Genetik/Biochemie, Universität des Saarlandes; Sven Lichtschlag-Traut, Anwalt für Medizinrecht und stellv. Vorsitzender der Ethikkommission bei der Ärztekammer des Saarlandes; Prof. Dr. Stefan Lorenz Sorgner, Lehrstuhl Philosophie, John Cabot University Rom, Experte für Transhumanismus
Benjamin Wäntig, Moderation