La Bohème
Es sind nicht allzu viele Opern, die so perfekt in die Vorweihnachtszeit passen wie Giacomo Puccinis »La Bohème«. Mögen wir nicht alle jenen Adventsrausch, der sich gerade im zweiten Bild dieser Oper so wunderbar offenbart: Der Trubel, der im lebhaften Pariser Quartier Latin seinen Anfang nimmt, um dann im feinen Café Momus zu enden. Und wir leben und leiden doch mit dem gesamten Personal dieser wunderbaren Oper: Mit den Künstlerfreunden Rodolfo, Colline, Schaunard und Marcello, mit der ebenso mondänen wie leichtlebigen Musetta und mit der todkranken Näherin Mimi. Und mit jenen, die sich um sie scharen: den Kindern, die voller Erwartung auf den Spielzeughändler Parpignol warten, dem von Musetta abservierten Liebhaber, dem grummeligen Vermieter Benoît … Spätestens bei »Wie eiskalt ist das Händchen« – und diese wunderbare Arie hören wir bereits im ersten Bild – hat uns Puccini mit seiner Musik so in seinen Bann gezogen, dass wir uns wünschen, niemals wieder in eine eisige Winternacht hinausgehen zu müssen.