Hair
»Hair« hatte mit seiner Uraufführung 1967 das Theaterleben am Broadway gehörig aufgemischt und ist heute aktueller denn je: Peace! Love! Freedom! Das Autoren- Trio Rado, Ragni und MacDermot brach mit den Sehgewohnheiten des Publikums, dieses Love-Rock-Musical wollte schockieren und schockierte und gehörte dann doch zu den größten Broadway-Erfolgen. »Hair« drückte der Pop-Kultur seinen Stempel auf.
Die Sprache war derb und die Darsteller standen teils splitterfasernackt auf der Bühne. Es ging um freie Liebe, Rauschgiftkonsum und Kriegsdienstverweigerung. Aber der anarchistische Musical- Schocker war mehr als nur Protest und Lobpreisung des alternativen Lebens und ist deshalb nicht tot zu kriegen. Eine Geschichte über Menschen, die ihre Meinung sagen und sich für Frieden und Toleranz einsetzen, erscheint heute ebenso aktuell wie gegen Ende der 1960er Jahre.
In rasend schnell wechselnden episodenhaften Szenen – von einer Handlung kann man kaum reden – feiert diese bunte Revue ihren Protest gegen das Establishment, und die langen Haare der Hippies oder »Freaks«, wie sie sich nennen, sind das Zeichen ihrer Abgrenzung.