GESPRÄCH MIT EINER STRIPPERIN
Der Tierpfleger Ivan Trinko bestellt die Stripteasetänzerin Helene Tulpig in den Vogelpark, in dem er arbeitet. Die anfangs freundliche Unterhaltung eskaliert schnell. Was folgt, lässt sich durchaus mit der hohen Kunst des Striptease vergleichen: ein Spiel der steten Andeutung, ein Ringen und Ziehen um Bedeutung, ein absurder Tanz, in dem Sprache von Sinn und Inhalt von Logik befreit wird. Es geht um Kommunikation und unser (mitunter gestörtes) Miteinander.
Die Pointe eines Strips ist klar: Die letzte Hülle fällt. Nur ist es bei Jakob Nolte nicht der Slip, der lasziv abgestreift wird,sondern der Usus dessen, was Theater sein sollte, und so den Blick freigibt auf ein grandioses Vehikel für zwei schamlose Schauspieler!
Helene Tulpig
Christiane MotterIvan Trinko, der Jüngere
Fabian Gröver»Es ist eine Freude, den Darstellern bei diesem verbalen Umkreisen zuzuschauen – Motter mal kokett, mal gereizt, mal verzweifelt (und auch mal schwäbelnd und singend). Gröver mal charmant, mal etwas einfältig, mal bedrohlich, auch wenn er es so böse gar nicht meint.«
Tobias Kessler, Saarbrücker Zeitung 5.10.2020