Die Leiden des jungen Werther
Als der leidenschaftliche Werther aus familiären Gründen in eine neue Stadt kommt, lernt er Lotte kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick. In einem schwärmerischen Verlangen fühlt er sich von der jungen Frau angezogen, und so kümmert es ihn wenig, dass Lotte mit einem anderen Mann verlobt ist. Wer ist schon dieser langweilige Albert? Doch mit der Zeit hält er die Situation nicht mehr aus.
Raimund Widras »Road-Trip der Gefühle«, den er mit Regisseur Maik Priebe am Theater Magdeburg erarbeitete, ist mittlerweile zum Dauerbrenner geworden und geht nun in der Alten Feuerwache in die achte Spielzeit.
Chefdramaturg Horst Busch spricht mit dem Künstler über sieben Jahre »Die Leiden des jungen Werther« am Saarländischen Staatstheater
Inszenierung und Ausstattung
Dramaturgie
Werther
Raimund Widra»Wie ein DJ agiert Raimund Widra in einer Art Werkstatt-Setting auf leerer, dunkler Bühne. Zwei Tische, Licht- und Ton-Steuerungs-Geräte, eine Videoleinwand und eine Kamera genügen. Hier erleben wir keinen Mann mit einem Schatten auf der Seele, sondern einen clownesken Kindskopf, der sich mitunter drastisch durchkalauert: „Die Würde des Mannes ist unten tastbar“. Widra sorgt zudem für ironische Distanz zum Geschehen, indem er das Publikum mit einbezieht oder die Souffleuse fragt: „Albert ist angekommen. Hatten wir das nicht gestrichen?“«
Saarbrücker Zeitung, 18.12.2017, Cathrin Elss-Seringhaus