Der Mann, der lacht
England im 17. Jahrhundert: Gwynplaine, Kind eines geflohenen englischen Lords, wird auf königlichen Befehl durch eine Operation zu einer ewig lachenden Fratze verstümmelt. Als Gaukler bedient er das Spektakel der Jahrmärkte, später wird er zum Spielball im Repräsentations-Spektakel der Macht. Nach Quasimodo, dem Glöckner von Notre Dame, präsentiert Victor Hugo mit Gwynplaine wieder ein »monströses« Geschöpf: den Menschen als Spektakel. In einer Zeit, in der Clowns Präsidenten werden und eine hedonistische Welt nach Unterhaltung schreit, ein erschreckend aktueller Stoff.
Die Verfilmung mit Conrad Veidt von 1928 machte den Roman berühmt. Auch ist er Vorbild für Batmans Gegenspieler Joker, diesen Narren, der die Welt ins Wanken bringt. Die melancholische Figur des Gwynplaine ist ein von einer schau- und sensationslustigen Gesellschaft verstümmelter Mensch, der auf ewig gespalten zur Identitätssuche verurteilt ist.
Kooperation mit dem Kino achteinhalb: Einmal im Monat gibt's einen Film zu einer aktuellen Inszenierung des Saarländischen Staatstheaters.
Die Adaption des »ewigen Lachens« auf der Bühne
Inszenierung
Bühnenbild und Kostüme
Musik
Live-Kamera & Film
Licht
Dramaturgie
Regieassistenz
Bühnenbild- & Kostümassistenz
Inspizienz
Soufflage
Ursus
Christiane MotterGwynplaine
Jan HutterDea/Herzogin Josiane
Laura TrappKönigin Anna
Martina StruppekBarkilphedro
Verena Maria BauerHomo
Christoph IaconoHardquanonne (im Film)
Elfie ElsnerTechnischer Direktor Ralf Heid Bühneninspektoren Philipp Sonnemann, Christoph Frank Technische Produktionsleiterin Nicole Martini Leiter der Beleuchtungsabteilung Björn Schöck Leiter der Ton- und Videoabteilung Walter Maurer Kostümdirektorin Eleni Chava Chefmaskenbildnerin Birgit Blume Leiterin der Requisite Andrea Gießelmann Theatermeister und Technische Einrichtung Dieter Elsenbast Beleuchtungsmeister Nicholas Heintz Ton- und Video Bernhard Götz, Maik Haupenthal Requisite Manuel Reinhardt, Markus Vogelsang Leiterin der Werkstatt Nadine Breit Leiterin der Dekorationsabteilung Saskia Götz Leiterin des Malsaals Ella Zistler Leiter der Schlosserei Fabian Koppey Leiter der Schreinerei Claude Schmitt Produktionsleiterin Kostüm Lisa Weinbrecht Gewandmeister*innen Christiane Hepp, Bettina Kummrow, Kerrin Kabbe, Martina Lauer Ankleider*innen Michael Heißler, Sabrina Neukirch Kostümbearbeitung Larissa Mauer Hutmacherei Sabrina Neukirch Schuhmacherei Thomas Seibold Maske Kerstin Enders, Sandy Trakis Leiter der Statisterie Andreas Klußmann
»Jan Hutter gibt einen darstellerisch wie sängerisch überwältigend guten Frank N. Furter der traurigen Gestalt, das Gesicht mittels einer aufgesetzten Metall-Konstruktion zur zähnebleckenden Clownsfratze verzerrt.(...) Vor allem Christiane Motter ist zum Niederknien in ihrem Spagat zwischen händereibender Reibach- Lüsternheit und aufrichtigen Vatergefühlen.«
Kerstin Krämer, Saarbrücker Zeitung, 16. September 2024
»Aus Hugos Vorlage formt Jacobi einen Mix aus Musical und Tragikomödie, der im Verlauf zu einem humanistischen Plädoyer kippt. Immer bewusst bleibt dabei, dass auch die Welt eine Bühne ist. Zu den starken Vorstellungen der Schauspielenden addieren sich erinnerungswürdige Kostüme, eine passgenaue Liedauswahl sowie eine Livekamera zu einer spektakulären Inszenierung. Bravo!« Mehr lesen …
Oliver Sandmeyer, saartext, 16. September 2024
»Jan Hutter spielt den geknickten Helden Gwynplaine einfühlsam und ohne übertriebene Klagen, obwohl ihn das Schicksal arg gebeutelt hat. Geführt wird er in der Zirkustruppe von der wie immer stark agierenden Christiane Motter, die dort als ›Ursus‹ einen Bären mimt und alle wunderbaren Facetten Ihres schauspielerischen Repertoires in die Waagschale wirft. (…) Wie das gesamte Ensemble agiert Laura Trapp in ihrer Dopppelrolle als blinde Dea mit dunkler Brille und als eiskalte Herzogin souverän, und gekonnt.« Mehr lesen …
Kurt Bohr, OPUS, 15. September 2024
»Eine unfassbare Leistung liefert Christiane Motter als Ursus ab. (…) Das siebenköpfige Ensemble ist kreativ und kraftvoll, musikalisch laut leise, liebevoll, gemein und witzig.« Mehr hören …
Julia Becker, Region am Sonntag, 15. September 2024
»Der Regisseut hat die Romanstory in einen Multimediamix aus Spielhandlung und Gesellschaftsreflektion gegossen (…) Ein vielschichtiger, ein nachdenklicher Theaterabend , der mitten in das Herz unserer Zeit trifft.«
Uwe Loebens, aktueller bericht,13. September 2024