Croesus
ÜBERWÄLTIGENDE SPIELWIESE
Junge Stimmen: die Zukunft der Oper
Man kann es den jungen Leuten ja nicht früh genug beibringen. Was macht glücklich? Geld? Nein. Die Liebe? Könnte klappen. Die Selbsterkenntnis? Treffer! Und deshalb wählen wir für unsere Koproduktion und Kooperation mit der Hochschule für Musik Saar die Oper „Croesus“ von Reinhard Keiser aus.
Nie gehört? Das könnte zwei Gründe haben: Erstens kommt diese deutsche Barockoper, komponiert 1711, aus dem hohen Norden und zweitens ist ihre Handlung etwas kompliziert. Der reiche Croesus steht dabei gar nicht so sehr im Vordergrund, eher ein Liebes- und Befreiungsdrama, das aber auch durchaus komische Züge hat. Oder kennen wir sonst noch einen lustigen Burschen, der in der Barockoper plattdeutsche Liedchen trällert? Eher nicht. Und weil die Oper auch noch nicht so heilig wie im 19. Jahrhundert war, experimentierte der Komponist gern mit ungewöhnlichen Instrumenten-Paarungen. Nicht zwei Musiknummern dieses Werkes klingen daher gleich. Das ist die ideale Spielwiese für ebenso junge wie talentierte Sänger.
Interessanterweise entstanden in den vergangenen Jahrzehnten Trends für musikalische Gestaltung und Inszenierung sehr oft im Genre der Barockoper. Das ist kein Wunder, wenn man bedenkt, dass das Theater dieser Epoche nicht unbedingt belehren, sondern durch emotionale Anteilnahme intellektuell überwältigen wollte. Und wenn wir den jungen Künstlern hier Freiräume und professionelle Begleitung schenken, können sie und wir daraus fürs Leben lernen.
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühnenbild und Kostüme
Licht
Dramaturgie
EMPTY
Croesus/Weißer Bauer Gideon Henska/Ing-Jie Wen»Die freie Regisseurin Barbara Schöne (...) hebt das Ganze auf eine metaphorische Ebene: Sie inszeniert das Geschehen als Schachspiel – ein stimmiger und visuell schöner Schachzug, der dem 300 Jahre alten, selten aufgeführten Werk neues Leben einhaucht.«
Saarbrücker Zeitung, 16.4.2018, Kerstin Krämer
»Zu den Highlights des Abends gehörte zweifellos Amrei Wagenführer, die die Elmira sang. Sie überzeugte musikalisch, sängerisch und darstellerisch. Auch der anfänglich stumme Atis alias Katharina Brandel schwang sich zu stimmlichen Höchstleistungen auf.«
OPUS, 17.4.2018, Margret Scharrer