Carmen
Es war ein heikles Unterfangen von Bizet, ein Drama – sozusagen aus dem Milieu – über ein Verbrechen aus Leidenschaft in der Pariser Opéra-Comique vorzustellen. Das Publikum der Uraufführung, erpicht auf seichte Unterhaltungsmusik, fand die heute meistgespielte Oper der Welt mit ihrer »Barbarenmusik« einfach deplatziert.
Doch Carmen ist nun einmal keine den Volant-Rock schwingende Klischeefigur aus einem Touristikprogramm. Bizets Oper ist die vielleicht erste, wenn nicht einzige realistische Oper. Das Libretto geht auf die gleichnamige Novelle von Prosper Mérimée zurück, der sich auf einen authentischen Fall bezog.
Carmen, eine Arbeiterin, liebt das Leben, sie lebt selbstbestimmt und unabhängig und macht keinen Hehl aus ihrer Lebensmaxime. Ihr Drang nach Freiheit und Ungebundenheit bringt José, den Mann, der um ihretwillen seine bürgerliche Karriere aufgab, an den Rand des Wahnsinns. Doch Carmens Liebe hat Flügel. Als sie sich einem Star der Arena, dem Torero Escamillo zuwendet, passiert das Unvermeidliche …
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühnenbild
Kostüme
Licht
Einrichtung Wiederaufnahme
Dramaturgie
Choreinstudierung
Don José Lizzarabengoa, Brigadier
Angelos SamartzisDancaïro, Schmuggler
Max DollingerRemendado, Schmuggler
Algirdas DrevinskasZuniga, Leutnant
Markus JaurschFrasquita
Bettina Maria BauerMercédès
Hyemi JungLillas Pastia
Nils HollendieckEMPTY
Feuerartist:innen: Gregory Dutreilly, Agnes Geminet,
Frédéric Matona, Marie Schmitz
»Nietzsche schrieb, dass die Musik in ›Carmen‹ verrucht, raffiniert und phantastisch sei, und das löste das Orchester über weite Strecken ein. (...) Der Generalmusikdirektor Sébastien Rouland fand aber auch die inneren Töne der Partitur, die nicht so plakativ sind und er machte das Orchester zum selbstbewussten und eigenen Partner des Bühnengeschehens, manchmal sogar mit leichtem Einspruch. Das Publikum war begeistert und spendete heftigen, lang anhaltenden Beifall.« Mehr lesen ...
OPUS-Kulturmagazin, Friedrich Spangemacher, 21. Juni 2022
»Generalmusikdirektor Sébastien Rouland verlangt dem Staatsorchester nebst Opern-, Extra- und Kinderchor ein mitunter mehr als schmissiges Tempo ab; gleichzeitig gelingen innige Duette und mitreißende Massenszenen. Das geht so süffig runter wie Rioja, insofern dann doch: olé!«
Saarbrücker Zeitung, Kerstin Krämer, 20. Juni 2022