Tom auf dem Lande
PROFIS IN DER PAMPA
Ein Live-Thriller aus Kanada
Nach dem Tod seines Liebhabers Guillaume fährt der junge Geschäftsmann Tom zu dessen Begräbnis auf eine Farm in der tiefsten Provinz. Eine andere Welt, mit völlig anderen Werten und Lebensweisen erwartet ihn dort.
Auf der Farm leben Guillaumes streng gläubige Mutter Agathe, die nichts von der Homosexualität ihres Sohnes weiß, und sein älterer Bruder Francis. Der will verhindern, dass seine Mutter die Wahrheit über Toms und Guillaumes Verhältnis erfährt und zwingt Tom, sich als Arbeitskollege des Verstorbenen auszugeben. Um die Lüge aufrecht zu halten, schreckt er auch vor Gewalt nicht zurück. Zwischen ihm und Tom entspinnt sich ein Verhältnis aus Demütigung, Abhängigkeit und Erotik, das in der Einsamkeit des Bauernhofes mehr und mehr eskaliert ...
Freuen wir uns auf einen guten Live-Thriller – denn das kann das Theater im Gegensatz zum Kino. Wo »Tatort«Autoren verzweifelt auf Theater-Improvisation setzen, ist das Theater, was es ist: eine hoch professionelle LiveKunst, in der die Gänsehaut zur Abendgarderobe gehört. Vielleicht wundert es nicht, dass der international erfolgreiche kanadische Autor dem Theater treu bleibt. Soeben wurde eine für jeden Schriftsteller aufregende Nachricht verkündet: Michel Marc Bouchard wird das Libretto zu einer Oper schreiben. 2021 soll »Die Schönheit der Welt« in Montreal ihre Uraufführung erleben.
Max Claessen arbeitet als freischaffender Regisseur und inszeniert vor allem Texte zeitgenössischer Autoren. So arbeitete er unter anderem am Schauspiel Chemnitz, Theaterhaus Jena, Staatstheater Cottbus, Dramaten Stockholm, DT Göttingen, Schauspielhaus Hamburg, JT Göttingen, Deutsches Theater Berlin, Theater Osnabrück, Theater Münster und an den Théâtres de la Ville de Luxembourg.
Inszenierung
Max Claessen
Bühnenbild und Kostüme
Mirjam Benkner
Musik
Christoph Coburger
EMPTY
Agathe
Christiane MotterSara
Gintare ParulyteTom
Konstantin RommelfangenFrancis
Pitt Simon»Das Premieren-Publikum in der Saarbrücker Alten Feuerwache reagierte am Samstag begeistert. Dramatische Handwerkskunst plus politische Antidiskriminierungs-Botschaft, diese Kombination ist in zeitgenössischen Stücken eher selten. Im Kern würde der Plot alllerdings auch für einen „Tatort“-Krimi taugen.«
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Saarbrücker Zeitung, 12.11.2018, Cathrin Elss-Seringhaus