Großes Haus180 MinIn italienischer Sprache mit deutschen und französischen Übertiteln

LE NOZZE DI FIGARO

Die Hochzeit des Figaro

Opera buffa von Wolfgang Amadeus Mozart; Libretto von Lorenzo Da Ponte basierend auf der Komödie »La Folle Journée ou le Mariage de Figaro« von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
 

HÖFISCHES LEBEN
Von zweideutigen Scharaden und anderem Lustgewinn

Die Historiker mögen verzeihen, aber das letzte Drittel des 18. Jahrhunderts war im Habsburger Reich vergleichsweise friedlich. Ein Bayerischer Erbfolgekrieg, der auch spöttisch »Kartoffelkrieg« genannt wurde, konnte ohne einen Schuss am grünen Tisch beendet werden. Und überhaupt tauschten die Potentaten lieber Staatsgebiet, als dafür Blutzoll zu entrichten. Bei Hofe kam daher mitunter Langeweile auf. Die bekämpfte man am besten mit zweideutigen Scharaden oder anderem Lustgewinn. Rokoko oho, möchte man witzeln. In Mozarts Oper »Le Nozze di Figaro« kann man die feudale Langeweile und die erotisch aufgeladenen Ablenkungen davon förmlich mit Händen greifen. Schließlich konnte damals ein falsch gehaltener Fächer oder ein Augenzwinkern fatale Wirkungen in der Geheimsprache der feudal Gelangweilten haben. Kommt uns das bekannt vor? Aber sicher! In unseren Tagen, wo man sich »klassisch « im Internet kennenlernt, kann ein kleiner »Wisch« fatale Folgen haben, oder das ganz große Glück bringen. Diesen Nervenkitzel hat Mozart schon damals mitkomponiert, und es darf nicht wundern, dass die Komödie vom Hochadel kritisch beäugt wurde. Immerhin wird darin das Recht des Fürsten auf »die erste Nacht« mit einer Frau offen kritisiert und nicht nur hinterm Fächer bekichert. Skandal! Trotz aller Aufklärung: Diese Form der Übergriffigkeit und des Machtmissbrauchs ist auch 233 Jahre nach der Uraufführung ein Dauerthema.

Mehrfach für ihre Regiearbeiten von den Fachzeitschriften nominiert – als »Beste Nachwuchskünstlerin«, für »Beste Regie«, die »Beste Produktion« und mit dem Götz-Friedrich-Preis ausgezeichnet – Eva-Maria Höckmayr, eine junge Regisseurin, bescherte letzte Saison mit einer umjubelten »Krönung der Poppea« an der Staatsoper Unter den Linden der Opernwelt einen »Abend für die Geschichtsbücher«, wie es in der Kritik hieß. Feinfühlige psychologische Präzision in packendem Theater, das ist ihr Markenzeichen.

Besetzung

Musikalische Leitung

Sébastien Rouland

Inszenierung

Eva-Maria Höckmayr

Bühnenbild

Volker Thiele

Kostüme

Julia Rösler

Lichtdesign

Daniel Müller

Dramaturgie

Renate Liedtke

Einstudierung Chor

Jaume Miranda

Il Conte d´Almaviva

Peter Schöne
Salomón Zulic del Canto

La Contessa d´Almaviva

Olga Jelinkova
Valda Wilson

Susanna

Marie Smolka

Figaro

Markus Jaursch
Stefan Röttig

Cherubino

Carmen Seibel

Marcellina

Judith Braun

Bartolo

Hiroshi Matsui

Don Basilio/Don Curzio

Algirdas Drevinskas
Sung Min Song

Antonio

Alto Betz

Barbarina

Bettina Maria Bauer

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Das Saarländische Staatsorchester
Video & Foto
Pressestimmen

»Sehr klug und gewissenhaft widmet Höckmayr sich jeder Rolle, jedem Sänger. Und selten habe ich Sänger auf der Bühne so gut spielen sehen.«

 

Barbara Grech, SR3 Saarlandwelle, 9. September 2019

»Fantastische solistische Leistungen, besonders der Sopranistinnen Smolka und Wilson. Das Orchester musiziert mit spritziger Spielfreude.«

Johannes Kloth, Saartext, 9. September 2019

»Bis in die kleine Verästelung lotet das Saarländische Staatsorchester die komplexe und doch so eingängige Musik Mozarts aus, findet für jede Stimmung den richtigen Ton. Auch wer glaubt, seinen Mozart zu kennen, kann ihn hier noch einmal neu entdecken.«

Mehr lesen ...

Konstanze Führlbeck, Die Rheinpfalz, 10. September 2019

»Klug inszeniert und verlockend gesungen liefern diese drei Stunden Oper jede Minute gute Gründe, der großen Verführung Theater zu erliegen.«

Oliver Schwambach, Saarbrücker Zeitung, 10. September 2019