Inspiration I

LOUIS THÉODORE GOUVY

Werke von Louis Théodore Gouvy, Franz Schubert, Peter Tschaikowsky und Felix Mendelssohn Bartholdy

Beatrice Berrut Dirigentin, Vinzenz Haab Bass-Bariton, Saarländisches Staatsorchester

Louis Théodore Gouvy
Sérénade No. 1 G-Dur op. 82
Danse suédoise c-Moll aus Otetto No. 1 pour instrument à vent (Fassung für Streichorchester)
Le dernier Hymne d’Ossian op. 15

Franz Schubert
Acht Variationen über ein eigenes Thema in As-Dur op. 35 (Orchestrierung: Théodore Gouvy)

Peter Tschaikowsky
Serenade C-Dur für Streicher, op. 48

Felix Mendelssohn Bartholdy
»Die Hebriden« Ouvertüre op. 26

 »Die schwierige Kunst der plastischen Form, das Geheimnis der Schattierungen, die Vorbereitung der Steigerung, die Feinheiten des Stils, ja die Kunst, die selbst im Auslassen und Verschweigen sich äußert, alles entgeht dem großen Haufen …«
Théodore Gouvy

Geboren 1819 als preußischer Bürger im heutigen Saarbrücken-Schafbrücke als Sohn einer französischen Industriellenfamilie und damit heute einer der wichtigsten Komponisten der Region, bekennender Franzose, jedoch erst mit 32 Jahren eingebürgert – das Leben Théodore Gouvys stand im Spannungsfeld Deutschland-Frankreich, zweier Nationen, die sich seit dem Deutsch-Französischen Krieg, der 1870 begann, wenig wohlgesonnen gegenüber standen. Er feierte zu Lebzeiten Erfolge in Paris und Leipzig, war Mitglied eines Künstlerkreises um César Franck und Nils Gade in Rom, pflegte lebhafte Korrespondenz mit Camille Saint-Saëns, Franz Liszt und Hector Berlioz, der Gouvys Können ebenso schätzte, wie er seine mangelnde  internationale Bekanntheit schon damals bedauerte: »Dass ein Musiker vom Rang des Herrn Gouvy noch so wenig bekannt ist, muss die empören, die noch an den Verstand und die Gerechtigkeit unserer musikalischen Sitten glauben.«

Nach seinem Tod in Leipzig 1898 geriet sein Werk, zu dem sechs Sinfonien, ein Requiem, ein Stabat Mater, 40 Lieder, Kantaten, zwei Opern und verschiedene Kammermusiken gehören, fast vollständig in Vergessenheit – vielleicht gerade, weil es französische Grazie und Eleganz so perfekt mit an deutschen Romantikern wie Schumann oder Brahms orientierter Farbigkeit und unangestrengter Originalität verbindet und daher nicht so recht in eine national geprägte Zeit passte. Dank des großen Engagements auf beiden Seiten der Grenze erlebt seine Musik nun eine Renaissance in den Konzertprogrammen – zu seinem 200. Geburtstag 2019 ganz besonders!


Das Konzert wird von SR2 Kulturradio aufgezeichnet.