Firnis
Irgendwo in Deutschland ist Leonard Müller irgendwie reingerutscht in die Verschuldung. Wohnung weg, die Familie zur Schwiegermutter gezogen, er selbst lebt auf der Straße. Konstanze und Daniel Wagner nehmen Leonard, Gutmenschen, die sie sind, bei sich zuhause auf. Leben und leben lassen, so lautet die Devise. Doch dann kippt die Stimmung. Die, die denken, sie hätten es verdient, oben zu sein – sie beginnen die zu kontrollieren, die es ihrer Meinung nach nicht geschafft haben.
Firnis, so heißt der dünne Anstrich, der als allerletztes auf ein Gemälde aufgetragen wird, um es vor äußeren Einflüssen zu schützen. Hauchdünn ist diese Schicht, die Menschen von Monstern, Anstand und Moral von Missgunst, Machtgier und Gewalt trennt. Philipp Löhle malt ein bitterböses Bild unserer Gesellschaft – der Firnis bröckelt, und zwar gewaltig.
Herzlichen Dank an Dr. Thomas Götz für die finanzielle Unterstützung der Produktion.
Nach den Vorstellungen 12.06., 22.06., 28.06. und 04.07. findet ein Nachgespräch statt.
Fragen an das Team
Inszenierung
Christoph Mehler
Bühnenbild und Video
Stefano Di Buduo
Kostüme
Jennifer Hörr
Musik
David Rimsky-Korsakow
Licht
Patrik Hein
Dramaturgie
Gesa Oetting
Regieassistenz/Abendspielleitung
Marie-Lucie Schindler
Bühnenbildassistenz
Anika Loetz
Inspizienz
Christiane Groß
Soufflage
Maria Klußmann
Leonard Müller
Raimund WidraSandra Müller
Laura TrappKonstanze Wagner
Christiane MotterDaniel Wagner/Oliver, Assistenzarzt
Fabian GröverPaul Wagner/Robert Schulz
Jonathan LutzMaja Neumann
Anna JörgensFrank Gitter
Jan HutterPapa Buggy
Lucas JansonKaro Fischer
Gaby PochertJennifer Hoffmann-Wolf
Verena BukalLinus
Linus»Mehlers Inszenierung von Löhles bitterböser Gesellschaftsabrechnung brilliert damit, wie mühelos sie einem das Lachen über die vielen gelungenen Gags aus dem Gesicht wischen kann.« Mehr lesen ...
saartext, Oliver Sandmeyer, 10. Juni 2024
»Das Woke wird als folgenlose Kritik entlarvt. Die Alten kreisen um sich selbst und die Jungen stecken in der Nachhaltigkeitsfalle. (...) Für Mehlers Inszenierung von Löhles Text, die über weiter Strecken als beklemmende Realsatire daherkommt, gibt es rauschenden Applaus.«
nachtkritik.de, Anina Valle Thiele, 09. Juni 2024
»Die frenetisch umjubelte Uraufführung macht deutlich, warum Philipp Löhle im deutschen Raum zu den meistgespielten Dramatikern seiner Generation gehört.«
Saarbrücker Zeitung, Kerstin Krämer, 10. Juni 2024
»Wo führt das hin, wenn einem der eigene vollgestopfte Bauch näher ist als der gesellschaftliche Konsens. Leben wir wieder unter Wölfen? Wollen wir das? Das fragt die Inszenierung in der Alten Feuerwache. Sie ist ganz großes Theater - weiter so!« Mehr erfahren ...
SR »Wir im Saarland Kultur«, Uwe Loebens, 26. Juni 2024