Die Csárdásfürstin
TABAKRAUCH UND KANONENFUTTER
Diese Operette geht von Zigan auf Hollywood in zwei Sekunden
Gibt es einen schöneren Moment, als den, wenn im Musiktheater das Licht erlischt und das Orchester mit der Ouvertüre beginnt? In Emmerich Kálmáns »Csárdásfürstin« werden wir durch die Musik in Sekundenschnelle nach Ungarn versetzt, in ein Ungarn der sehnsüchtigen Zigeunerweisen, in ein Ungarn einer Zeit, in der man noch Zigeunerweisen sagte. Und dann: Innerhalb eines raschen Viervierteltaktes sind wir im goldenen Westen, in Wien, nein, in Hollywood, wenn man genau ist – fanfarenumkränzt und monumental. Kálmán beherrschte die Meisterschaft der blitzschnellen musikalischen Verwandlung genau wie das Erfi nden unsterblicher Melodien. Schwaden von Zigarrenrauch umgaben die Treffen, in denen er mit seinen Librettisten die eingängigen Texte und Melodien erfand, die zu Jahrhundert-Schlagern wurden: »Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht«, »Die dumme Liebe« oder »Machen wir’s den Schwalben nach« – jede Operette dieses Teams war dank solcher Hits ein Erfolg.
Und mit der Handlung wurden jene Stücke zu bewegenden Märchen aus einer Zeit, die es eigentlich schon nicht mehr gab. Und Showstars wie Sylva Varescu alias die »Csárdásfürstin«? Sie lebten fort in den Musical-Stars des Broadways. Und nur eine Geigenmelodie in Moll konnte sie daran erinnern, was sie hinter sich lassen mussten. Licht aus und Vorhang auf für ein Märchen, dass uns träumen, lachen und weinen lässt.
Erik Petersen (Inszenierung) führten Arbeiten an die Opernhäuser in Dortmund, Bonn, Magdeburg, Darmstadt und Chemnitz und an das Staatstheater Oldenburg, wo er für »Jesus Christ Superstar« bei Publikum und Kritik gefeiert wurde. In Bonn wird Erik Petersen mit der Oper »Geisterritter« eine Uraufführung nach dem Buch von Cornelia Funke kreieren. In der vergangenen Spielzeit inszenierte er in Dortmund »Frau Luna« und in Magdeburg »Eine Nacht in Venedig«.
Inszenierung
Erik Petersen
Bühnenbild und Kostüme
Christof Cremer
Choreographie
Sabine Arthold
Musikalische Leitung
Justus Thorau
Licht
Daniel Müller
Dramaturgie
Renate Liedtke
Einstudierung Chor
Jaume Miranda
Leopold Maria, Fürst von und zu Lippert Weylersheim
Rudolf SchaschingAnhilte
Gabriela KrestanEdwin
Algirdas DrevinskasKomtesse Stasi
Marie SmolkaGraf Boni Kancsianu
Simeon EsperMarkus Gruber
Leopold Maria
Markus JaurschSylva Varescu
Valda WilsonElizabeth Wiles
EMPTY
Eugen von Rohnsdorff
Stefan ReilFeri von Kerekes
Stefan RöttigEnsemble
Daniela LehnerSelly Meier
Bettina Schawarz
Max Menéndez Vázquez
Stefan Reil
»Erik Petersens augenzwinkernde Inszenierung hat Tempo und Charme.«
Saartext, Beate Früh, 3. Dezember 2018
»(...) das ganze Ensemble ist klasse. Die Musik pulsiert, und auf der sich immer wieder drehenden Bühne gibt es opulente Bilder, nicht nur, wenn herrschaftliche Walzer in rot-weißer Uniform getanzt werden.«
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SR2 Kulturradio, Karsten Neuschwender, 2. Dezember 2018
»Unter der schwungvollen Leitung von Justus Thoreau werden Stimmungen und Klangfarben schwelgerisch ausgekostet; vor allem die Walzer gelingen wunderbar duftig und schmissig.«
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Saarbrücker Zeitung, Kerstin Krämer, 3. Dezember 2018
»Der Applaus war warm und langanhaltend, zurecht. Sehr schön gesungen, sehr gut gespielt, der Chor eine Wonne und Dirigent Justus Thorau hat sehr klug dirigiert (...) , so schön habe ich es selten gehört.«
Operetten-Boulevard, Susanne Prinz, 9. Dezember 2018