Der große Gatsby
DER TRAUM VOM GROSSEN SCHEIN
Macht und Ohnmacht einer Generation
Francis Ford Key dichtete die amerikanische Nationalhymne »The Star Spangled Banner«. Als sein Urgroßneffe F. Scott Fitzgerald 1925 seinen Roman »Der große Gatsby« vollendete, hatten die USA aber noch gar keine offizielle Hymne. Erst 1931 wird das Gedicht des Urgroßonkels dazu erklärt. Spannend sind die Verbindungen zwischen den beiden in der Rückschau: Bis zum Weltkriegseintritt 1917 sind die USA noch keine geeinte Nation im modernen Sinne. Der Krieg und der anschließende Wirtschaftsboom ändert alles. Die an ihren Traum glaubenden Amerikaner erleben eine globale Verflechtung – inklusive Wirtschaftskollaps am Ende der »Roaring Twenties«.
Bis dahin vergnügt sich die später »verloren« genannte Generation in den Jazz-Clubs der Mega-Citys. F. Scott Fitzgerald ist mittendrin. Das Kind der oberen Mittelschicht hat Erfolg, zweifelt, verzweifelt und stürzt schließlich ab. Damit spiegelt er in seinem »Gatsby« auch sein eigenes Leben sowie das seiner Generation. Bis heute ist diese große amerikanische Erzählung so zeitlos wie bunt schillernd. Wir bringen sie in großer Ausstattung und mit viel Musik auf die Theaterbühne – inklusive der spannenden Frage, ob uns die Konsequenzen von rasantem Boom und ebensolchem Absturz nicht sehr aktuell vorkommen. Vielfach verfi lmt – zuletzt mit Leonardo DiCaprio als Gatsby – ist dieser Stoff dazu gemacht, im Bühnenlicht zu glänzen wie die »Flappers« der 1920er-Jahre. Sie waren frech, tanzten Shimmy und schminkten sich das Knie. Ihre Partys sollten eigentlich niemals enden.
Bettina Bruinier studierte Opern- und Schauspielregie an der Bayerischen Theaterakademie August Everding. Freischaffend seit 2005, so beispielsweise am Deutschen Theater Berlin, am Volkstheater München, am Staatsschauspiel Dresden und als Hausregisseurin am Schauspiel Frankfurt. Seit der Spielzeit 2017/2018 ist Bettina Bruinier Schauspieldirektorin am Saarländischen Staatstheater.
Inszenierung
Bettina Bruinier
Bühnenbild
Volker Thiele
Kostüme
Justina Klimczyk
Musik
Fiete Wachholtz
Choreographie
Lili M. Rampre
Licht
Daniel Müller
Dramaturgie
Bettina Schuster-Gäb