Amadeus

Schauspiel von Peter Shaffer mit Musik | Deutsch von Nina Adler

GIGASTAR
Das Leben eines Genies

 

Die Superstars der Musik wurden Mitte des 19. Jahrhunderts geboren. Franz Liszt, Frédéric Chopin und Niccolo Paganini kleideten sich ins Schwarz der Priester und ließen die Konzertsäle abdunkeln. Ein Wolfgang Amadeus Mozart hingegen war vielleicht ein Enfant terrible, aber sicher kein Superstar. Das Geld reichte kaum für die Miete und wurde auch gern in Glücksspiel und dem damals ziemlich teuren Kaffee angelegt. Als Peter Shaffer 1979 sein Schauspiel »Amadeus« in London herausbrachte, war es Zeit für ein neues Mozart-Bild. Der bis dahin Verehrte wurde von Musikern wie Nicolaus Harnoncourt aus seiner Zuckerhülle gemeißelt. Als Miloš Forman dann 1984 seinen Film »Amadeus« in die Kinos brachte, gab es kein Halten mehr: Mozart wurde neu entdeckt und spätestens durch Falcos Superhit »Amadeus« posthum 1985 zum Gigastar. Etwa 40 Jahre später: In der Welt der Klassik haben sich die Erben Harnoncourts in Sachen Mozart durchgesetzt. Wer Mozart heute für sich neu entdecken möchte, sollte seine Genialität in den Partituren suchen. Schließlich unterliegen seiner Musik »Programme«, die selbst die ausgebufftesten Robotik-Informatiker mit den Ohren schlackern lassen. Dieser Mann konnte die damals so moderne »Natürlichkeit« mathematisch genau darstellen und gleich noch eine kleine Frivolität mit einbauen. Dass sein Erzrivale Salieri dies erkannte und an seiner eigenen Mittelmäßigkeit verzweifelte, macht Peter Shaffers Stück doppelt spannend. Wir verbeugen uns vor Mozart mit diesem Schauspiel mit Musik.

Der Autor und Regisseur Michael Schachermaier studierte in Wien Theater- und Kulturwissenschaft. Er inszenierte am Burgtheater, am Volkstheater Wien, am Landestheater Linz, am Theater Freiburg, und am Theater Oberhausen. Im Musiktheater brachte er am Stadttheater Klagenfurt »Die Entführung aus dem Serail« und am Landestheater Vorarlberg »Don Pasquale« auf die Bühne. Für Servus TV erarbeitete er einen Live-Theater-Film.

Besetzung

Inszenierung

Michael Schachermaier

Bühnenbild

Karl Fehringer Judith Leikauf

Kostüme

Alexander Djurkov Hotter

Musik

Thomas Leboeg

Musikalische Beratung

Jan Dvořák

Licht

Daniel Müller

Dramaturgie

Simone Kranz

Antonio Salieri

Bernd Geiling

Wolfgang Amadeus Mozart

Raimund Widra

Constanze Weber

Laura Trapp

Joseph II

Gregor Trakis

Graf Johann Kilian von Strack/Venticello 1

Silvio Kretschmer

Graf Franz Orsini-Rosenberg/Venticello 2

Jan Hutter

Baron Gottfried van Swieten/Venticello 3

Michi Wischniowski

Katharina Cavalieri

Bettina Maria Bauer

EMPTY

Musiker: Rick-Henry Ginkel (Klavier), Adèle Winckler (Geige), Jasmin Hubert (Cello, Elektronik)

Video & Foto
Pressestimmen

»... ein Volltreffer, bei dem es die Zuschauer vor Begeisterung von den Sitzen riss.« 
Kerstin Krämer, Saarbrücker Zeitung

»Am Ende stehende Ovationen. Nach 140 Minuten zahlt das Publikum im Großen Haus des Saarländischen Staatstheaters mit großem Enthusiasmus dem „Amadeus“-Ensemble mit gleicher Münze zurück: überbordender, nicht enden wollender Beifall, der vor allen Dingen zwei herausragenden Leistungen galt: Raimund Widras temperamentvoller Interpretation der Titelfigur und Bernd Geilings abgezirkeltem, berechnendem Spiel des Kontrahenten Salieri.« 
Burkhard Jellonek, Opus Kulturmagazin

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»Widra spielt seinen Mozart wunderbar schlüpfrig und getrieben. Geiling überzeugt als desillusionierter und intriganter Salieri. Die Nebenrollen bringen Komik und höfisches Milieu ins Stück. Schachermaier inszeniert Shaffers Amadeus einfach, aber effektiv. Cello, Geige und Flügel bereichern die Szenen mit Mozarts Musik. Sopranistin Bebelaar glänzt, gerade als Königin der Nacht.«
Oliver Sandmeyer, saartext

»In jeder Silbe, jedem Wort, das er [Bernd Geiling als Salieri, Anm. d, Red.] vor seine Füße spukct, spürt man den Hass auf den jungen Mozart so sehr, ist man so nah dran, dass es einem kalt den Rücken runterläuft.«
Christian Ignatzi, SR2 Kulturradio

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»Die kraftvolle Saarbrücker Inszenierung von 'Amadeus' verknüpft geschickt Mozarts Musik mit der Spielandlung. Sie ist ein Seelenkrimi, in dem das Böse sich selbst auffrisst.«
Uwe Loebens, SR Fernsehen (aktueller bericht)

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